Lilienthals Werkstatt

Schleifen bis es passt



Im Jahr 1893 entwickelte Otto Lilienthal sein erstes Fluggerät - den Normalsegelapparat. Über tausend Gleit- und Testflüge führte er hiermit durch und wurde somit zu einem Pionier der Luftfahrt. Er war der Erste, der die Aerodynamik systematisch erforschte und verstand. Auch ich musste über tausend verschiedene Visualisierungen machen, um an den Punkt zu kommen, an dem ich am Ende sagen kann "okay, das waren hundert Prozent - alles was geht."




Eine Frage des Kompromisses


Inspiriert von der Arbeit Lilienthals sollte ein Projekt entstehen, welches umfangreicher und detaillierter nicht hätte sein können. Es sollte untersucht werden wieviel Detail möglich ist und keine Kompromisse eingegangen werden was das 3D Modell oder seine Texturen angeht. Das Projekt wuchs schnell aus ersten Konzeptionsskizzen und ersten Experimenten zu einem Projekt, bei dem selbst die letzten Kabelschellen und Schrauben eingearbeitet wurden.





Gut Ding will Weile


So kam es wie immer. In einer Leerlaufzeit begonnen, musste das Projekt immer wieder bei Seite gelegt werden, um die alltäglichen Arbeiten zu erledigen. Letztendlich dauerte es fast 20 Monate - von der ersten Konzeption und Idee zu den ersten drei fertigen Bildern. Das Rohmodell und seine Details wurden innerhalb von 14 Tagen fertiggestellt. Die Texturierung, die Mappings und Details blieben jedoch lange unfertig. Immer mal wieder aus der Schublade gezogen war es immer wieder erstaunlich, wo man als nächstes weitermachen soll. Es war noch unglaublich viel zu tun.






Immer heiter weiter


Es wäre zu schade gewesen, dieses Projekt zu den anderen, nie beendeten Experimenten in die Schublade zu packen. So wurden immer wieder die freien Momente genutzt, um zumindest Bauteil für Bauteil voran zu kommen und sich langsam einem Ende zu nähern. Dadurch, dass immer wieder neue Ideen aufkamen, um detailliertere und schönere Elemente zu integrieren, dauerte alles immer länger und es war teilweise zermürbend, nicht wirklich vorwärts zu kommen. Sogar der Gleiter an sich durchlief mehrere Entwurfsstufen. Auch wenn man nie wirklich fertig ist, habe ich mich dazu entschieden, eine Stufe vor der Bespannung des Leitwerks und der Tragflächen zum Ende zu kommen. So lässt sich das Holzskelett noch erkennen, gleichzeitig ergibt sich eine gewisse Restspannung, wie er wohl fertig aussehen würde.




Abnutzung


Die Texturen der Werkstatt und Umgebung sollten nicht einfach nur Material sein - sie sollten benutzt aussehen. Belebt, als wäre die Werkstatt grade erst verlassen worden. Man soll den Leim und das Holz von den frisch verarbeiteten Holzteilen förmlich noch riechen können. Gleichzeitig soll die Werkstatt aussehen, als wäre sie schon viele Jahre in Benutzung. Nicht komplett vermodert, aber doch eben ein bisschen abgenutzt, eine Tüftler Stube eben. Wenn auch nicht komplett der Zeit von 1893 entsprechend, soll die Werkstatt älter wirken. Alte Kabel und Schalter, eine alte Bandsäge. So als hätte sich jemand 1950 gesagt "Ich bau' mir jetzt auch so einen Gleiter!"




Man kann nie genug Werkzeug haben


Werkzeuge, Formen, Werkbänke und Schraubzwingen - wenn man erst einmal anfängt einen Werkzeugkasten zu bauen, kommt immer noch irgendein Teil hinzu. Stechspatel, Zieheisen, Hobel, Handbohrer - ich hätte vermutlich noch ewig weiter einzelne Werkzeuge anfertigen können. Aber es musste irgendwann zumindest mal ein anfänglicher Abschluss gefunden werden.

Vielleicht folgen in Zukunft noch weitere Ansichten oder Detailaufnahmen aus dieser Szene. Viele Details verstecken sich in den 3 fertigen Bildern noch, welche sich noch für eine spätere Ausarbeitung eignen würden.

Mein Dank gilt unserem Elektriker für hervorragende Kabellage - Danke Thomas für deine Mitarbeit.




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